Dom St. Marien

Die Stadtkirche St. Marien zu Zwickau, auf Grund ihrer architektonischen Bedeutung anläßlich der 800-Jahrfeier in 1935 zum „Dom St. Marien“ erhoben, liegt im Zentrum der Stadt und ist deren größtes sakrales Baudenkmal. Es ist eine der Kirchen der 2020 aus Fusionen neu entstandenen Evangelisch-Lutherischen Stadtkirchgemeinde Zwickau.  Seit mehr als 800 Jahren ist es ein Ort von Glaube, Liturgie, Gebet und Musik. Gottesdienste finden hier in der Regel sonntags um 10.30 Uhr statt. Informationen zu den Gottesdiensten finden Sie HIER.

Das Gebäude entstand um 1180, ursprünglich als romanische Saalkirche, wurde aber zwischen 1453 und 1565 zur dreischiffigen Hallenkirche im spätgotischen Stil umgebaut. Der das Stadtbild prägende barocke Glockenturm aus 1672 ist 87 Meter hoch. Neben den kunsthistorisch interessanten Statuen der Außenfassade birgt der Dom auch in seinem Inneren bedeutende Kunstschätze.

Dazu zählt insbesondere die seit 1502 hier ausgestellte Pietà (Vesperbild) Peter Breuers. Eine weitere Besonderheit ist das „Heilige Grab“ von Michael Heuffner aus dem Jahr 1507. Der Wandelaltar ist ein spätgotischer Hochaltar (um 1479) des Nürnberger Meisters Michael Wohlgemuth, der Lehrmeister Albrecht Dürers. Kanzel und Taufstein stammen aus der Zeit um 1538. Bemerkenswert sind auch das Netzrippengewölbe, der Doppelwendelstein, die barocken evangelischen Beichtstühle sowie zahlreiche Bildwerke aus verschiedenen Epochen, u.a. von Lucas Cranach.

Auf Empfehlung Luthers war 1520 Thomas Müntzer in der Kirche als Prediger tätig. Ab 1525 wurden alle Gottesdienste in deutscher Sprache gehalten. Zwickau war damit nach Wittenberg die zweite Stadt weltweit, in der sich die Reformation durchgesetzt hatte.

St. Katharinenkirche

Erstmals 1219 erwähnt, war die Katharinenkirche zunächst Kloster-, Burg-, Schloss- und später Stadtkirche. Ihre heutige Baugestalt wird vom Umbau zur spätgotischen Hallenkirche im 15. Jahrhundert geprägt. Bemerkenswert sind insbesondere der Altar aus der Werkstatt L. Cranachs d. Ä. von 1518. Von 1520 bis 1521 wirkte hier Thomas Müntzer als Prediger. Seit ihrer Gründung prägt die St. Katharinenkirche zusammen mit der St. Marienkirche die Silhouette der Altstadt. Heute gehört sie zu einem erweiterten denkmalgeschützten Ensemble bestehend aus Schloss Osterstein, St. Katharinenkirche, St. Nepomuk, Alte Posthalterei, Kornhaus und Pulverturm.

Vom 16. Mai 2014 an trägt die Katharinenkirche in Zwickau stellvertretend für alle Stätten der Reformation offiziell das europäische Kulturerbe-Siegel „Stätte der Reformation“. Die Auszeichnung erhalten Stätten, die einen bedeutenden symbolischen Wert für Europa, für die gemeinsame Geschichte oder für den Aufbau der EU besitzen. An das Kulturerbe-Siegel ist auch die Erwartung geknüpft hochwertige kulturelle Angebote zu unterbreiten.